Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an das Fährunglück in Ägypten im Jahre 1991. Das Schiff war auf dem Rückweg von Mekka nach Safaga. Am Bord waren viele Pilger, wie viele genau kann man nicht sagen, Schätzungen variieren zwischen 750 und 900 Personen. Gebaut und zugelassen war es allerdings nur für 500 Personen. Warum der Kapitän diese Route zwischen den Riffen wählte ist nicht bekannt, wohl aber dass es Nachts auf ein solches auflief und innerhalb von 10 Minuten sank.
Ich hatte lange überlegt, ob ich dieses Wrack betauchen sollte, da ich die Verbindung von einer Funsportart und einem Massengrab durchaus kritisch sehe. Mir wurde im Vorfeld aber versichert, dass diese tauchgänge äusserst repektvoll vorbereitet, gebrieft und durchgeführt werden. Dennoch hielt ich mir die Option offen, nach dem Briefing zu entscheiden.
Der Tauchgang, den ich dann anschließend unternahm, war wirklich anders, ruhiger, bedächtiger und auch nach dem Auftauchen waren die Gespräche eher leiser und verhaltener. Das Wrack liegt nun seit fast 20 Jahren im roten Meer, welches sich Stück für Stück auf ihm ansiedelt.
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